Berühmte Gemälde und viele Filme stellen erfolgreich Schreibende immer als einsame Menschen an einem überfüllten Schreibtisch dar. Das mag manchmal auch stimmen, aber  Schreiben ist prinzipiell kein isolierter, sondern ein sozialer Prozess. Wir schreiben, um unsere Ideen in eine Form zu bringen, die sie anderen Menschen zugängig macht. Damit dies gut gelingt, kann man den Schreibprozess  durch das Gespräch unterstützen und voranbringen.

Hierbei ist nicht wichtig, dass die Personen, mit denen man spricht, fachlich auf dem gleichen Stand oder darüber stehen. Im Gegenteil: Es ist häufig der Fall, dass gerade die das bessere Feedback geben , die nicht vom Fach sind und darum fehlende Informationen nicht mit ihrem Wissen unbewusst im Verstehensprozess einsetzen und so sprunghafte Gedankengänge übersehen. Die Fragen und Vorschläge von Fachfremden geben ein besseres Bild darüber, was schon gut funktioniert und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt.

Zudem kann man gemeinsam überlegen, welche Methoden es gibt, die dem eigenen Schreibtyp entsprechen, welche Dinge sinnvoll als Nächstes angegangen werden könnten etc. Darum sollte man beim Schreiben nicht erst warten, bis der Text komplett ist, bis man sich  Feedback dazu holt, ob die Logik der Gedankenführung erkennbar ist oder ob Formulierungen gut gewählt sind. Das Gespräch über den (zu produzierenden) Text hilft, den Fokus zu setzen und ihn auch im Auge zu behalten - vom Anfang der Arbeit bis zu ihrem Ende. Selbst wenn man im Laufe des Schreibens dann bemerkt, dass man das Ziel neu setzen oder Themengrenzen neu ziehen muss – der aktive Austausch darüber führt dazu, dass man auch dann bald wieder zielsicher vorankommt.

Bei uns wird nach dem Peer-Konzept gearbeitet, das heißt, Studierende beraten Studierende, Lehrende beraten Lehrende usw. Die Peermethode hat den Vorteil, dass die Beratung auf 'Augenhöhe' verläuft. Ratsuchende und Ratgebende können gemeinsam nach im eigenen Kontext umsetzbaren Lösungen suchen, diese besprechen und deren Vor- und Nachteile individuell ausloten. Dabei werden keine Fertigbaulösungen verwendet: Die Schreibenden bleiben immer diejenigen, die ihre Arbeiten selbst in der Hand haben. Da die Beratungen bei uns oft als Begleitung des Schreibprozesses ablaufen (z.B. von der Suche des Themas, über die Findung der Struktur bis hin zur Überarbeitung), kennt man sich nach einiger Zeit und es können sehr individuell zugeschnittene Ansätze entwickelt werden. Das Ziel ist hierbei nicht die "perfekte" Hausarbeit, sondern vor allen Dingen, dass Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich des wissenschaftlichen Arbeitens erworben werden, die man auch in zukünftigen Projekten anwenden kann.

Unsere Beratungen sind individuell plan- und konzipierbar. Von Montags bis freitags von 9:30 bis 16:30 (am besten mit vorheriger Absprache der Termine) laden wir ein zu:

• Einzelberatungen bei konkreten Fragen/Schwierigkeiten
• Einzelcoaching (über mehrere Wochen oder Monate)
• Teilnahme an Schreibgruppen
• Fragen über das Schreibforum 

ACHTUNG: Was wir nicht machen, ist ein Korrektorat. Hier bietet z.B. ProWiss professionelle Hilfe an.

Englisch gilt im wissenschaftlichen Bereich als lingua franca – mit anderen Worten: Viele Wissenschaftler*innen (von Studienbeginn bis zur Emeritierung) müssen englische Texte auf hohem Sprachniveau lesen und verfassen. Um Ihnen hierbei Hilfestellung zu geben, berät eine englische Muttersprachlerin mittwochs von 15:00 bis 18:00 speziell zu sprachlichen Fragen. Sie gibt  z.B. Tipps und Feedback zu  Stil, Grammatik und Wortwahl.. Da dieses Angebot nur sechs Stunden in der Woche besteht, aber viele auf Englisch schreiben, ist es sinnvoll, sich für die Sprechstunde anzumelden und ausschließlich mit sprachlichen Fragen in diese spezielle Sprechstunde zu kommen. Unser ganzes Team kann auch bei englischsprachigen Texten sehr gut Feedback zu Struktur, Inhalten und anderen "sprachunabhängigen" Themen rund um die Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit  geben.

Schreibgruppen bieten eine gute Möglichkeit, beim Schreiben Unterstützung zu finden. In diesen treffen Sie sich regelmäßig mit Kommiliton*innen, um ihre (Schreib-)Ergebnisse miteinander zu besprechen und neue Impulse zu erhalten. Sie können Ihre Arbeit von den anderen Korrektur lesen und ausführlich kommentieren lassen.

Wir helfen Ihnen dabei, ein gutes Konzept für diese Treffen zu entwickeln und andere Interessierte zu finden. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail oder kommen Sie persönlich vorbei.

Zurzeit trifft sich bereits eine Schreibgruppe montags von 9:30 bis 11:30 über Zoom. Wenn Sie hierbei mitmachen möchten, freuen wir uns über Ihre Nachricht.

Ein weiteres Angebot ist unser Online-Forum auf Ilias. Sie können dort in diversen Threads Ihre Fragen stellen und sich mit Ihren Kommiliton*innen über konkrete Fragen und Probleme austauschen. Unsere Mitarbeiter*innen antworten Ihnen hier ebenfalls zeitnah.