Zusatzqualifikation: Schreibberater*in
Seit dem Sommersemester 2014 können sich Studierende aller Fakultäten am Kompetenzzentrum Schreiben der Philosophischen Fakultät zu Peerberater*innen im Bereich Schreiben ausbilden lassen. Die Ausbildung schließt mit einem Zertifikat ab und ermöglicht es Ihnen, bereits im Studium berufsrelevante Kompetenzen zu erwerben. Diese Zusatzqualifikation eröffnet Ihnen Chancen in ganz unterschiedlichen Berufen, sei es im Verlagswesen, im Lehrberuf oder in beratenden Berufen generell.
Einige der Module sind in Fachbereichen installiert und können Ihnen zusätzlich auch für Ihr Studium angerechnet werden. Die Ausbildung als Ganzes kann im Lehramtstudium auch als Berufsfeldpraktikum anerkannt werden.
Das Konzept
Das wissenschaftliche Schreiben stellt für viele eine große Herausforderung dar. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass hier gerade die Peer-Beratung, also die Beratung von Studierenden durch Studierende, große Vorteile bietet: Die Ratsuchenden haben weniger Probleme, anderen ihre Schwierigkeiten darzustellen; die Beratenden wissen, wie die Lebens- und Arbeitssituationen der anderen aussiehen, und können darum sehr zielgruppengerecht beraten. Dabei ist die Peerberatung vor allem eine Hilfe zur Selbsthilfe, wodurch keine „Berater*innenabhängigkeit“ entsteht und die Beratenen immer die 'Herrinnen'/'Herrn' ihrer Texte bleiben.
Die Peertutor*innenausbildung erfolgt in vier Lernmodulen und einem praktischen Modul. In den Lernmodulen werden Ihnen die grundlegenden Kenntnisse zu den Themen Beratungsmethoden, Schreiben, (akademisches) Genre und Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache vermittelt. Im Praxismodul wenden Sie das erworbene Wissen direkt an, sodass Sie begleitet die nötigen Erfahrungen sammeln können, um nach Abschluss der Ausbildung selbstständig zu arbeiten.
Für die Lernmodule erhalten Sie je 3 CPs, wobei Sie dies unter Umständen mit Ihrem Fachbereich noch besprechen müssen, da hier die Fakultäten unterschiedliche Wertungen vornehmen. Bitte beachten Sie, dass für die Anerkennung der Module innerhalb der Ausbildung Präsenzpflicht besteht.
Modul 1: Schreibprozesse und Schreibforschung
Das erste Modul findet immer im Sommersemester statt. Hier erwerben Sie Kenntnisse über:
- Schreibprozesse
- Schreibmodelle
- Anforderungen an die kognitiven Kapazitäten
- Schreiben und Denken
- Schreibforschung: Studien und Methoden
Zum Abschluss des Moduls erstellen Sie ein "Portfolio" mit den unterschiedlichen Aufgaben, die wir innerhalb des Seminars bearbeiten, und präsentieren eine Möglichkeit, das Schreiben im wissenschaftlichen Bereich zu fördern.
Die Klips-Nummer des Kurses lautet: 14189.3991.
Modul 2: Textsorten, Textmuster und akademisches Genre
Auch das zweite Modul findet im Sommersemester statt. Es wird über ILIAS vermittelt. In ihm erwerben Sie Kenntnisse über:
- Bedeutung von Genres
- Genregemeinschaften
- Definition von Genres
- Genremodelle
- Genrearten und kulturelle Genreunterschiede
- Genreforschung: Studien und Forschungsmethoden
Als Leistungsnachweis übernehmen Sie innerhalb einer Kleingruppe einen Teil einer Lehreinheit, in der Sie das vermittelte Wissen mithilfe von interaktiven Übungen festigen. Zudem gibt es ein Portfolio mit wöchentlichen Aufgaben.
Die Klipsnummer des Kurses lautet: 14189.3992.
Modul 3: Beratungstechniken
Das dritte Modul findet samstags statt . Es umfasst fünf Präsenztage am Ende des Sommersemesters (10:00 bis 17:00) und stellt grundlegende Pfeiler der Schreibberatung vor, welche Sie in praktischen Übungen anwenden. Sie erwerben Kenntnisse über:
- Schreibtechniken
- Gesprächstechniken
- Feedbackmethoden
- Problembereiche in der Schreibberatung
- Rolle des Schreibberatenden
Über das Modul hinweg stellen Sie Materialien zusammen, welche Ihnen im Praktikum und innerhalb Ihrer späteren Berater*innentätigkeit als Methodenkoffer dienen können.
Die Klipsnummer des Kurses lautet: 14189.3993.
Modul 4: Deutsch als Zweit- und als Fremdsprache
Das vierte Modul findet im Wintersemester statt. In ihm erwerben Sie Kenntnisse über:
- Unterschiede zwischen Zweit- und Fremdsprache
- Deutsche Grammatik
- Methoden der Sprachvermittlung
- Schreiben in der Zweit-/Fremdsprache
- Thematische Schreibforschung
- Aktuelle Studien
- Forschungsmethoden
Zum Abschluss dieses Moduls entwickeln Sie (Selbst-)Lernmaterialien zu Problembereichen für DaF/DaZ-Lernende.
Die Klipsnummer des Kurses lautet: 14189.3994.
Praxismodul
Im Praxismodul wenden Sie das bisher Gelernte in der 'Realität' an. Es umfasst insgesamt 100 Stunden. Davon entfallen
- 24 Stunden auf die Hospitation im Kompetenzzentrum Schreiben,
- mindestens 30 Stunden auf eigene Beratungen (von denen mindestens fünf supervidiert werden)
- sowie auf die Vor- und Nachbereitung der Beratungen.
Bedingung für die Praxiseinheit ist, dass Sie an der Universität zu Köln bzw. mit deren Studierenden durchgeführt wird. Sie können diese Beratungen nach Absprache in den Räumen des Kompetenzzentrums Schreiben durchführen. Möglich sind z.B.:
- Einzelberatungen von Studierenden
- Betreuung einer Schreibgruppe
- Betreuung der Studierenden in einem Seminar in Absprache mit den Dozierenden
Zum Abschluss erstellen Sie ein Portfolio mit den gesammelten Informationen Ihrer Ausbildung, die so sortiert sind, dass Sie sie sinnvoll und ohne viel Umstände in Ihrem Beratungsaltag einsetzen können. Dazu kommen Ihre Beratungsprotokolle, von denen mindestens die, die unter Supervision gemacht wurden, eine Reflexion Ihrer Beratungstätigkeit enthalten. Gern können Sie dies auch für all Ihre Beratungen machen.
Wer kann mitmachen und wie meldet man sich an?
Zielgruppe für die Ausbildung sind alle Studierenden der Universität zu Köln ab dem 4. Semester.
Die Ausbildung verläuft in fünf Modulen, die z.T. parallel besucht werden können.
Für die Zusatzqualifikation bewerben Sie sich in der Zeit vom 15. Dezember bis zum 08. Februar per E-Mail oder per Post. Hierfür füllen Sie bitte den Fragebogen von Hand aus und senden ihn an:
schreibberaterausbildunguni-koeln.de
oder:
Kompetenzzentrum Schreiben
Dr. Esther Breuer
Raum 2.322
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
Bewerber*innen werden von uns bis Mitte Februar über eine Zulassung bzw. Nicht-Zulassung benachrichtigt. Bitte beachten Sie, dass Sie sich bei einer positiven Rückmeldung unsererseits trotzdem noch für jedes der Module in Klips anmelden müssen. Die zugelassenen Teilnehmer*innen werden zu einem Orientierungstreffen eingeladen. Eine Zulassung von Klips zu den einzelnen Modulen, ohne dass Sie ein direktes Zulassungsschreiben von uns erhalten haben, berechtigt Sie nicht automatisch zu der Teilnahme an der Ausbildung.